TANZEN MIT FIO!

Tanzstunden mit Fio! (1/??)
Mit geschmeidigen Schritten betrat der 11. Jährige den kleinen Saal, den er benutzen durfte. Noch war er alleine hier, dies sollte sich jedoch schon sehr bald ändern. Tief atmete er durch und sah ich um. Der Boden war mit hellem Parkett ausgelegt, eine Wand war komplett Verspiegelt, an er Spiegelwand war eine Hölzerne Stange angebracht worden. Probehalber fuhr der Braunhaarige mit der Linken Hand darüber. Sie war etwas splitterig, er würde in Auftrag geben sie noch einmal schleifen zu lassen, doch für Heute würde es reichen. Hinter sich hörte er Schritte. Mit geradem Rücke drehte er sich um und erblickte auch schon die ersten seiner Schüler. Pünktlich auf die Sekunde. In Moment waren es noch fünf. Seine Tante, Victoria, die schon Erfahrungen mit ihm als Lehrer gemacht hatte, kam mit ruhigen Schritten in den Saal spaziert und blieb einige Meter vor ihm stehen. Dann kamen die Anderen. Enrico, Luca und Leika kamen etwas übereilt in die Halle, wahrscheinlich um auf Victoria aufholen zu können. Dann betrat Professor Beecroft den Raum, ebenfalls in ebenmäßigen Schritten und zum Schluss kam noch Estelle. Als sie schließlich alle in einem Halbkreis um Fio herum standen könnte die Stunde theoretisch beginnen. Könnte. Wenn einige von ihnen nicht reden würden.
„Repos!“, rief er laut. Sofort war die ganze Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet. Langsam ging Fio von einem zum anderen und begutachtete seine Schüler genaustens. Seine Aura strahlte in diesem Moment Dominanz und Selbstsicherheit aus. Eigenschaften die man normalerweise nicht zum Charakter des 1. Klässler zählen konnte, höchstens wenn er gerade Tanzte.
„Ihr wurdet hier her geschickt, um das Tanzen zu erlernen. Aber nicht irgend ein Tanz, sondern das Ballett!“ fing er mit Harter Stimme an. In diesem Moment wirkte er nicht wie ein Unschuldiger, 11 Jähriger, Junger, sondern wie ein strenger Lehrer, der einen sofort für jeden Fehler bestraft.
„Jedoch muss ich euch enttäuschen. Ballett kann man nicht erlernen! Es ist in euch, die Frage ist nur ob ihr wisst, wie ihr es auch euch heraus holen könnt. Solltet ihr es schaffen – Glückwunsch. Dann habt ihr eine geringe Chance irgendwann Ballett Tanzen zu können. Falls ihr es jedoch nicht in eurem Innern findet, so könnt ihr direkt wieder verschwinden, den ich bin nicht bereit meine Zeit mit untalentierten Affen zu vergeuden!“
dies rief er so laut aus, dass alle kurz zusammen zuckten.
„An die Stange! Rücken Gerade, genauso wie die Beine, die Füße ganz auf den Boden, Augen nach vorne. Linke Hand an die Stange!“ forderte er auf. Alle machten was er ihnen sagte. 'Gut,' dachte er zufrieden. 'Wenigstens tun sie was ich sage'.
„Ich werde euch nun in die Grundschritte einweisen. Ihr haltet die Klappe und macht das was ich euch Vormache! Hört auf das was ich sage, sollte ich einen von euch dabei erwischen mir nicht zuzuhören oder meinen Unterricht zu stören, so werdet ihr Überstunden einlegen müssen!“
Und so fing ihre erste Stunde an.

Tanzstunden mit Fio! (2/??)
Grundpositionen + erste Balletstangenregel
Auch Fio stellte sich nun an die Stange, genau so wie er es seinen Schülern befohlen hatte. Die Augen hielt er streng gerade aus, an einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand, gerichtet.
„Wir beginnen mit den Grundpositionen!“ rief er, damit auch die hinteren ihn Verstehen konnten.

„Erste Position: Die Tänzerin oder der Tänzer steht mit beiden Füßen fest auf der Erde. Das Gewicht muss gleichmäßig verteilt werden. Die Fußaußenkante berührt den Boden.“ nun ließ er die Stange los, um sich die erste Position seiner Schüler anzusehen. Bei Leika, die Hinter Victoria und vor Luca stand, blieb er schließlich stehen.
„So nicht!“ rief er, mit seinem Zauberstab Deutete er auf die Füße der Slytherin.
„Dein Fehler liegt darin, dass dein volles Gewicht auf der Fußinnenkante liegt. Stelle beide Füße auf dem Boden ab, mit jedem Millimeter müssen sie ihn berühren!“ forderte er auf. Mit seinem eigenen Rechten Fuß half er der Blonden dabei, ihr Gewicht Richtig zu Verteilen.
„Gut. Und jetzt bleib so.“ Noch eine Weile sah er sich die Grundpositionen seiner Schüler an. Dann stellte er sich wieder an den Anfang der Rehe.

„Zweite Position: Die Füße stehen einen Fußbreit auseinander. Die Zehen zeigen nach außen, die Knie sind gerade und die Beine gestreckt. Die Muskeln sind angespannt, die Füße jedoch berühren voll und ganz den Boden.“ Erneut sah er sich die Füße der anderen an.
„Deine Füße stehen zu weit auseinander, Luca! Einen Fußbreit, keinen Schulterbreit!“ ordnete er an. „Estelle, die Knie werden nicht gebogen, strecke die Beine auf, ohne die Füße anzuheben!“
„Ich kann nicht!“ kam es angestrengt von der Älteren. Fio trat einige Schritte nach hinten, sodass er alle im Blick hatte.
„Im Ballett,“ fing er an „gibt es kein 'Ich kann nicht!' Jede Übung ist erlernbar, wenn man es will! Estelle, willst du Lernen wie ein Professioneller Tänzer über das Parkett zu fliegen?“ stellet er die Frage an die Ravenclaw. Diese nickte.
„Dann zeige mit deinen Willen, indem du die Übungen die ich auch vormache nachmachst! Ich möchte kein weiteres 'Ich kann nicht' von euch hören!“

Erneut Stand er vorne, alle Augen waren auf ihn Gerichtet, als er die Dritte Grundposition ausführte.
„Dritte Position: Diese Position wird üblicherweise nur für das Training von unerfahrenen Tänzern verwendet, als vorübung für eine spätere saubere fünfte Position. Sie sieht aus, wie eine unsaubere fünfte Position. Die Zehen zeigen nach außen. Die Fußballen berühren sich an jeweils einer Seite, die Füße liegen ganz auf dem Boden auf. Die Beine sind an den Waden überkreuzt, legen jedoch in einer Linie!“ wie die male vorher sah sich Fio die Positionen seiner Schüler auch jetzt an. Diesmal sah er keine Fehler. Zufrieden nickte er.

„Die Hälfte haben wir. Sobald wir mit de Grundpositionen durch sind fangen wir mit einigen einfachen Stellungen des Balletts an. Zwischendurch werde ich euch immer mehr Regeln erklären und diese gilt es zu befolgen!“
„Nun denn. Vierte Position: Das Gewicht bleibt zwischen den Beinen. Die Belastung wird gleichmäßig auf beide Füße verteilt. Die Hüften bleiben parallel. Die Füße stehen eine Fußlänge voneinander entfernt!“ mit einem Blick über die Schulter viel ihm sofort etwas auf.
„Victoria! Die Hüften bleiben parallel, sagte ich! Das Gewicht wird gleichmäßig verteilt, du ziehst schon wieder zu sehr nach rechts!“ fuhr er sie an. Stumm tat sie was er ihr sagte, schließlich hatte Vica schon Bekanntschaft mit ihm als Lehrer gemacht – gute sowie schlechte Erfahrungen.

„Nun kommen wir zur eben angekündigten fünften Position.“ fing er an.
„Dazu stellen wir die Füße anfangs in die Dritte Position. Dann jedoch schieben wir das Hintere Bein etwas weiter nach Links. Im Idealfall, und einzig Richtigem Fall, stehen die Füße nun Parallel zueinander, die Beine kreuzen sich an den Knien.“ Erneut machte keiner der Anwesenden einen Fehler.

„Zum Schluss,“ fing er an. Hinter sich vernahm er erleichtertes Seufzen. „REPOS!“
„Zum Schluss, die sechste und letzte Grundposition: Dies ist, in meiner Sicht, die einfachste aller Grundpositionen. Die Füße stehen gerade nebeneinander. Die Seiten der Füße sowie die Knie berühren sich, die Beine sind durchgestreckt und gerade.“ als er sich umdrehte schlug sich der Schüler mit einer Hand gegen die Stirn.
„Sacrémant... Doch nicht so!  Die Beine stehen gerade, nur die Knie und die Füße berühren sich, und nicht das ganze Bein!“ maulte er Leika an. Vielleicht etwas gewaltvoller als nötig zwang er die Beine der Blonden Slytherin in die Richtige Position.
„Und nun: Bleib so!“ Nach einigen Sekunden ließ er sie wieder los.
„Bonnes“. Sagte er.
„Ihr seid für Heute entlassen. Seid zur nächsten Stunde pünktlich in euren Ballett-Outfits hier! Wir werden das Passé üben, es wäre also nicht schlecht sich schon mal über diese Übung schlau zu machen.“ mit diesen Worten, und strammen Schritten, verließ Fio nun den Tanzsaal und ließ die schwer atmenden und teilweise sogar ziemlich Schwitzenden Lehrlinge allein.

Tanzstunden mit Fio! (3/??)
Aufwärmtraining + Passé + weitere Ballettstangenregel
„Normalerweise,“ fing Fionn an, als er das Tanzstudio betrat. Alle seine Schüler waren bereits da. Er hatte sich absichtlich etwas Zeit gelassen. „fängt man mit dem Aufwärmtraining bereits 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn an, da ihr jedoch erst am Anfang seid, werden wir das Aufwärmen in der Stunde erledigen, dafür jedoch Länger trainieren!“

„Das Oberste Gebot des Aufwärmtrainings: Warm Anziehen! Dies dient dazu die Muskeln zu wärmen und euch biegsamer zu machen. Sobald wir jedoch an der Stange oder eine Choreoraphie tanzen wird die Warme Kleidung wieder abgelegt, da ich ansonsten keine Korrekturen an euch durchführen kann.“ mit diesen Worten warf er jedem der sechs eine Strickjacke zu.
„Anziehen!“ forderte er auf.
„Diese Stickjacken gehören nun euch. Ihr werdet sie immer zum Aufwärmen tragen, bevor die Stunde beginnt.“
„Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten sich aufzuwärmen. Unter anderem sind auch Sachen dabei, die ihr im Normalen Sportunterricht zum aufwärmen benutzen könnt. Unter anderem könnt ihr Übungen wie einen Hoppserlauf machen. Einige Runden Normal Laufen, jedoch solltet ihr nicht übertreiben, da euch sonst die Kraft zum Tanzen fehlt. Auch gibt es Übungen wie das Springen auf der Stelle, sowie die Arme kreisen zu lassen.“ erklärte er Geduldig.
„Heute jedoch, werde wir einige andere Übungen machen, die unter anderem zum Ballett gehören.“ Er stellte sich vor die anderen, die wieder einmal in einem Halbkreis um ihn herum standen.
„Nach oben Strecken. Die Hände verkeilen sich ineinander. Knie zusammendrücken, Bauch einziehen, Beine und Po anspannen! Die Schultern etwas drehen, der Bauch bleibt fest! Und etwas Hüftkreisen und Rumpfbeugen. Bauch, Beine und Po bleiben angespannt!“ Eine Minute lang war es komplett still im Tanzstudio, nun ja fast. Schon jetzt schnauften einige der Schüler angestrengt, doch Fio ignorierte es. Sie mussten lernen mehr Ausdauer und Kondition zu erhalten!
„Nun etwas mehr für die Schulter“ meinet er. Nun wurden Deuserbänder herum gegeben.
„Dies sind Deuserbänder. Das Deuserband wenn möglich in Schulterbreite oder enger fassen, die nach Flexibilität der Schulter und anschließen über den Kopf damit. Die Arme bleiben dabei stets gestreckt. Nun langsam nach hinten über den Kopf führen und wieder zurück. Die Arme bleiben die ganze Zeit gestreckt und parallel!“ Auch diese Übung wiederholten sie einige Male.
„Gut. Und nun 5 Minuten laufen! Danach fangen wir mit den Passé an.“ rief er.  Murrend legten die sechs los. Währenddessen überprüfte Fio noch einmal die Beschaffenheit der Stange. Heute war sie schön glatt und weich. Perfekt für ein Training!

Später standen alle wieder in Reih und Glied an der Stange.
„Eine weitere Ballettstangenregel: Sucht euch einen Platz an der Stange, der euch nicht zwingt euren Hinter oder Vordermann zu treten! Dieser Platz ist nun eurer und darf nicht von jemand anderes benutzt werden, es sei denn ihr seid Krank oder zu spät!“ tief holte Fio Luft. Er war nicht mehr so nervös wie in ihrer ersten Stunde, jedoch immer noch aufgeregt und glücklich darüber, dass gerad er den Ballettunterricht geben sollte!
„Für das Passé“ fing er an, um wieder die Aufmerksamkeit aller zu bekommen. fangen wir mit der ersten Grundposition an. Wie Lautet diese, Enrico?“
„Beide Füße stehen fest auf dem Boden, das Gewicht wird gleichmäßig verteilt und die Fußaußenkante berührt den Boden“ zufrieden nickte Fio
„Richtig.“ mit einem Blick über die Schultern Überzeugte er sich davon, dass alle es Richtig machten.
„Beim Passé, oder auch Retiréz, wird ein Fuß am Schienbein entlang bis zum Knie hochgezogen. Haltet euch für die nötige Balance dazu an der Stange fest. Das Knie zeigt dabei nach außen und die Ferse nach Vorne. Die Bewegung kommt auf der Leiste. Die Hüfte wird nicht angehoben!“ Fio blieb einige Sekunden, die sich für ihn viel zu kurz anfühlten, in dieser Position stehen und genoss da Gefühl.
„Der Arm wird, leicht gebeugt, über den Kopf gehoben, oder vor den Bauch gelegt. Diese Position wird auch in einer Form der Pirouetten eingenommen.“ erklärte er weiter. Nach einiger Zeit drehte er sich um, um zu sehen wie sich die Tänzer so machten. Sofort eilte er zu Luca.
„Nein, nicht so! Das Eine Bein bleibt Gerade, nicht der ganze Fuß wird an das Knie gelebt sondern nur die Zehnspitzen. Halte die Muskeln im Arm locker, die Elle ist nicht Spitz sondern gebeugt und die Hand niemals zur Faust machen!“ während er an Luca die Korrekturen vornahm, sah er sich etwas um.
„Nicht auf der Stange liegen, Victoria! Sie dient jediglich als Hilfe um die Balance zu behalten und nicht zu fallen!“
Ganze zwei Minuten mussten die Tänzer dieser Haltung einnehmen. Den meisten rann der schweiß in strömen über das Gesicht, was man auch an der Luft im Tanzstudio merkte.
„Gut gemacht. Als nächstes machen wir das Arabesque, was soviel bedeutet wie 'auf arabische Art'“