Die Tribünen

Ich werde bleiben und für dich da sein. diese Worte ihres Freundes drangen erst nach einer Weile zu ihr durch. Sie wagte nicht einen einzigen Muskel zu bewegen, nicht einen einzigen Atemzug zu tun. Und dann drehte er sich um und entfernte sich Stück für Stück weiter von ihr weg. Faye blinzelte mit den Augen, mehrmals als wäre ihr etwas in diese geflogen. So als wolle sie dieses lästige etwas loswerden, dann holte sie tief Luft, spürte die kalte Luft wie sie in ihre Lunge drang und diese komplett ausfüllte. Sie war wie erstarrt. Das was gerade eben passiert war musste sie erstmal selber realisieren. Noch nie war sie so außer Kontrolle geraten und weswegen eigentlich ? Fayes Blick hob sich und sah gerade noch wie Anthony von der Tribüne ging. Sie griff mit der einen Hand an das Geländer um sich festzuhalten, um sich Sicherheit zu geben, mit der anderen griff sie sich an den Kopf so als würde sie testen ob sie Fiber hatte. Nichts, nur ihre ganz normale Temperatur. Was war das ? Was habe ich getan ? Die Braunhaarige sah zum Quidditschfeld, die Spieler waren alle beschäftigt und keiner würde sie wahrnehmen. Sämtliche Energie entwich plötzlich aus ihr und sie spürte sich zusammensacken. Gerade noch so konnte sie sich auf die Bank gleiten lassen. Sie stützte ihre Ellenbogen auf ihren Knien ab und hielt ihren Kopf zwischen ihren Händen. Immer noch zeigte sich keine Emotion auf ihrem Gesicht und sie schien immer noch gefangen in ihrer selbst zu sein. Er sagte er bleibt, aber ist dennoch gegangen ? Wie darf ich das jetzt genau verstehen ? Verwirrung war das erste was Faye wieder ein wenig menschlich wirken ließ. Sie hatte eine Seite von sich offenbart die der des Teufels gleich kam. Ja, Faye hatte Anthony gezeigt wer sie war, wer sie tief in ihrem inneren war. Was sie tat um sich selbst zu schützen. Sie wurde tatsächlich zu einem Monster und jetzt durfte sogar Anthony das begriffen haben. Wie war es nur dazu gekommen ? Wie hatte sich alles so schnell in diese Richtung entwickelt ? Diesen unliebsamen Weg eingeschlagen ? Faye konnte es beim besten Willen nicht begründen und so schüttelte sie einfach nur den Kopf. Sie war froh darüber das keiner hier war und sie so sehen konnte. Eine weitere Aktion dieser Art konnte die Slytherin nun wirklich nicht ertragen. Das war selbst für sie zu viel gewesen. Sie hatte genau das getan was sie vermeiden wollte und im gleichen Satz hat sie sogar noch erwähnt das sie es nicht wollte. Sie wollte ihren Freund Anthony nicht verletzen, dennoch hatte sie es getan um ihretwillen. Zu einigen Sachen war sie fähig das wusste die Braunhaarige, aber das sie soweit gehen würde nur um sich zu schützen ? Dabei hatte sie das gar nicht nötig. Sie hatte sich soeben vor ihrem besten Freund geschützt dabei hatte er nie die Absichten sie zu verletzen gehabt, und doch trat automatische diese Unterart von Faye hervor die alles vernichten konnte was sie schützen wollte. Sie konnte nichts dagegen tun, sie wusste nicht was sie dagegen tun sollte. Es kam einfach in ihr hoch, übernahm die Kontrolle über ihren Körper und sie konnte sich nicht wehren. Schließlich war es nur zu ihrem eigenen Schutz. Aber sich vor seinen besten Freunden zu schützen, war das überhaupt nötig ? Faye fühlte nichts als Leere. Das war es also was sie erwartete wenn sie aufs äußerste ging. Ein Leeregefühl welches sie vollkommen ausfüllte und keinen Platz für Normalität zuließ. Der Atem der Slyterin der beim zusammenkauern schneller geworden war, hatte sich beruhigt und mit gleichmäßigen Atemstößen entstanden, aufgrund der Hitze welche in Faye entstanden war, leichte Wolken vor ihrem Mund. Die Kälte des Schnees drang bis zu ihren Knochen vor und das aufkommende Zittern um ihren Körper wieder zu wärmen war ein Warnsignal an Faye dass sie sich zusammenreißen sollte und ins Schloss zurück kehren sollte. Doch noch war die Braunhaarige nicht bereit dazu. Würde sie jetzt gehen käme sie mit der Situation im Schloss nicht klar und die Angst Anthony über den Weg zu laufen war ihr sehr präsent. Nein, sie wollte ihm nicht über den Weg laufen, noch nicht. Anthony, es tut mir leid. Das wollte ich dir nicht antun. Faye wurde bewusst das sie es nicht mehr ändern konnte. Irgendwie war sie froh über die Worte die Anthony von sich preisgegeben hatte. Er würde bleiben, bei ihr und sie nicht im Stich lassen. Diese Worte wärmten ihr ein wenig das Herz. War das wirklich nur dafür um mich zu schützen ? Oder wollte ich damit eigentlich nur Anthony vor mir schützen ? Verwirrt legte die Slytherin die Stirn in falten. Ihr Blick nachdenklich auf den Boden gerichtet versuchte sie in ihren Gedanken nach einer Lösung zu suchen. Sie konnte keine finden. Sie brauchte noch ein paar Sekunden um zu Ruhe zu kommen und wieder klar bei Verstand zu sein. Sie hoffte das sich bis Hogsmead alles wieder geklärt hatte und das sie ihre eignen Pläne nicht hoffnungslos zerstört hatte.