Korridor

Mit brennenden Lungen ließ sich Victoria an einer der Wände es Korridors hinunter sinken. Wieso auch immer sie sich schon wieder einen Öffentlichen Ort aufsuchte um ihre Ruhe zu finden...war wohl einer ihrer Ticks. Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen und weinte nun hemmungslos.

Sie konnte nur hoffen das nun niemand vorbeikommen würde und sie so sehen würde, sie wüsste nicht was sie dann tun würde. Was wenn es ein Slytherin wäre? Oder Álvaro? Oder sogar Dwayne? Nein..das wollte sie nicht... auf keinen fall!

Schluchzend sackte sie noch etwas weiter in sie zusammen, kniff die Braunen Augen zusammen um sich dazu zu zwingen mit dem kindischen geheule aufzuhören, was jedoch nicht funktionierte.

Vica weinte stumm weiter, während sie auf den, nicht gerade sauberen, Boden starrte.
Sie fühlte sich allein gelassen, einsam und kalt. Natürlich war ihr Bewusst, dass sie nicht gerade wenige Freunde hatten. Jedoch waren die meisten davon in anderen Häusern und konnten sie schlecht in Schutz nehmen wenn so etwas wie das mi Dwayne eben geschah. Meistens bekamen sie es nicht einmal mit.

Victoria war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, das Matthew sich ihr näherte. Bis sie auf einmal eine Wärmequelle neben sich spürte. Einen Arm der sich um ihre Schultern schlang und sie an ihn zog.
'Ich bin ja da..' Er strich ihr mit einer Hand durchs Haar. Diese Geste Beruhigte Vica ungemein. Sie entspannte sich etwas und lehnte sich mehr an Matthew. Sie brauchte gerade einfach seine nähe.
'Ich lasse nicht zu, dass Dwayne mit so etwas durchkommt' die Ravenclaw hat Math schon immer für seine Ruhige Art gemocht und dies tat sie auch jetzt.

„Zawi darf niemals etwas davon erfahren“ sagte sie bloß, mit rauer, verheulter, Stimme.
„Das würde Dwayne nicht überleben“

Auch Vica begann leicht zu lächeln und kuschelte sich etwas näher an Matthew. Sie brauchte im Moment einfach die nähe eines netten Menschen. „Gut“ antwortete sie schlicht. Seufzend lehnte sie ihren Kopf an die Wand hinter sich. Eine, mehr oder weniger, angenehme stille legte sich über die beiden Ravenclaws und doch hatte Vica das Bedürfnis zu reden und einfach all das los zu werden mit dem sie nicht zu Zawi gehen konnte.

„Warst du schon mal so hoffnungslos verliebt das es beinahe wehtat, Math?“ durchbrach sie die stille, indem sie ein neues Thema anschlug. Victoria drehte ihren Kopf, sah den älteren von der Seite an. „Der Typ in den ich verknallt bin, seid ich ihn das erste mal sah, hat mich Heute zum Weihnachtsball eingeladen,“ leicht lächelte sie, sah nun wieder gerade aus. „das schmerzhafte daran ist, dass ich weiß das er nur eine Schwester in mir sieht und nicht mehr“ Sie seufzte und schloss ihre Augen. Auf einmal fühlte sie sich unendlich müde. „Ich frage mich ob ich ihm einfach wieder absagen soll...Fuck... ich bin mir nicht sicher wie ich mich in seiner Gegenwart verhalten soll... Soll ich auch abstand gehen oder so tun als würde ich nichts empfinden was in Richtung Herzklopfen und fucking Schmetterlinge im Bauch zu tun hat? Oder soll ich ihm alles gestehen und, sehr wahrscheinlich, eine Abfuhr kassieren und riskieren das er mich nie wieder auch nur mit dem Arsch ansieht?“

Frustriert stöhnte der 15-Jährige auf und schlug ihren Kopf gegen die Wand, der stechende Schmerz der dabei durch ihren Körper fuhr ignorierte sie gekonnt. „Wieso muss mein Leben immer nur so scheiß kompliziert sein?! Erst meine Erlern und Lily, dann Fabian und jetzt die Sache mit Fre- ich meine dem Typen! Warum kann ich nicht einfach al glücklich sein so wie.. wie.. wie Enrico zum Beispiel?“ wütend und Traurig zugleich schlug sie ihre Hände vors Gesicht.

Gespannt hörte Victoria Matthews gerade zu. Mit dem was er sagte hatte er nicht unrecht, doch Vica konnte ihren verlorenen Mut nicht so recht wieder finden. Und Tanzstunden? Eigentlich war sie, danke Fio, eine gute Tänzerin und soweit sie wusste hatte auch Fred schon mal Tanzstunden gehabt, ob diese Information auch richtig war konnte sie allerdings nicht beurteilen. Ob sie einfach so tun sollte als könne sie nicht Tanzen? Um ihm nur etwas näher zu kommen würde sie beinahe alles tun.
Vica seufzte.
„Danke das du für mich da bist, Math. Das würde nicht jeder tun. Die meisten hätten mich wohl einfach hier sitzen lassen und mich ignoriert oder gar ausgelacht, aber nicht du. Du bist ein guter Freund.“

Mit geschlossenen Augen lauschte Victoria den Geräuschen, die sich überall in Hogwarts tummelten. Nie war es nirgendwo wirkllich still und genau das mochte sie an der Zauberschule.
„Weiß du, die Menschen, die dich auslachen oder über dich herziehen, die kennen dich nicht. Und es gibt nun einmal zu viele Menschen, die nach Vorurteilen urteilen.“ sagte Matthew nach einer Weile. Vica ließ sich sein gesagte durch den Kopf gehen. Aus ihrer Sicht war sie keine liebenswerte Person. Sie Sprach kaum, fing andauernd an zu heulen und konnte die Vergangenheit nicht loslassen. Wer also sollte eine wirklich aufrichtige Freundschaft mit ihr beginnen, wenn er nicht gerade mit ihr Verwand war, so wie Zawi oder Fio?
„Wills du irgendwas unternehmen? Wir könnten einen kleinen Spaziergang im Schnee machen oder einfach nur im Gemeinschaftsraum sitzen und ein Buch lesen. Es ist mir gleich“
Victoria lächelte Matthew an. Es war ein ehrliches lächeln, das sie sonst nur selten über die Lippen bekam.
„Ich würde wirklich gerne Spazieren gehen.“ vielleicht würde sie endlich ihren Kopf etwas freu bekommen

Ihr lächeln wurde sogar noch etwas breiter, als Matthew aufstand und ihr die Hand hinhielt. Ohne zu zögern ergriff sie die Hand des älteren und stand schließlich auf. „Und wenn es Sie nicht zu sehr überfordert, wie wäre es mit der Wahr des Ambientes, in das wir uns nun begeben.“ Victoria musste bei der Wortwahl des Jungen kurz kichern. „Wie wäre es zum Beispiel mit dem trauten Heim unseres Wildhüters?“
Vica machte einen knicks und erwiderte lächelnd „Es würde mich außerordentlich freuen unseren allerliebsten Wildhüter mal wieder einen Besucht abzustatten." Zum ersten mal seid langem konnte sie wieder wirklich von Herzem lachen. Wieso war sie nicht schon viel früher mit ihren Sorgen zu Matthew gegangen? Es half ihr wirklich mit jemanden zu sprechen der Neutral war und sich nicht von Vorurteilen leiten ließ, das gab es sowieso viel zu selten.

Breit lächelnd legte Vica ihre Hände auf Mathews arm. Endlich konnte sie mal wieder ihren Kopf frei bekommen, ohne an ihr dummes Selbstmitleid zu denken, dass sie Pausenlos herunter zu ziehen drohte. Im Moment kam Matthew ihr einfach vor wie eine Art großer Bruder, Er war für sie da gewesen als sie seine Hilfe benötigte und nun, wo es ihr wieder besser geht, lässt er sie nicht einfach sitzen um zurück zu seinen Freuden zu gehen. Er munterte sie weiterhin auf und gab ihr das Gefühl geliebt zu werden. Natürlich nur auf Freundschaftlicher Basis.
Gedanklich gab sich Victoria den Auftrag sofort beim Abendessen zu Fred zu gehen und ihm bezüglich der Tanzstunden zu fragen, andererseits wollte sie ihn nicht nerven.. ob sie nicht doch noch ein oder zwei Tage warten solle?
Vica versuchte ihre, nun wieder nicht ganz so bunten, Gedanken in die hinterste ecke ihre Kopfes zu verbannen und einfach bloß ihre Momentane Fröhlichkeit zu genießen.